75 Jahre Bezirksverband Neuss e.V.
Schützen als Menschenfischer
Strahlender Sonnenschein erwartete die über 250 Gäste des Bezirksverbandes Neuss, die zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung unter den Klängen des Musikvereins Frohsinn Norf vom Zeughaus in den Neusser Dom, der Basilika St. Quirin, zogen. Hier zelebrierten Oberpfarrer Andreas Süß, Bezirkspräses Michael Offer sowie die Pfarrer Francisco Javier del Rio Blay und Gregor Ottersbach von der Pfarrgemeinde Kaarst-Büttgen und Michael Berning aus Büderich den Festgottesdient. Ein stiller Gruß galt dem ehemaligen Bundeschützenmeister Emil Vogt, dem langjährigen Archivar des Bezirksverbandes Achim Schiffer und Hans-Werner Koch, der den Schützen des Bezirksverbandes viele Jahre als Steuerberater zur Seite gestanden hatte. Natürlich gedachten die Besucher der Festmesse auch des verstorbenen Papstes Franziskus, der erst am Morgen beigesetzt wurde.
Im großen Saal des Zeughauses eröffnete Bezirksbundesmeister Thomas Schröder die Veranstaltung und begrüßte eine große Anzahl an Ehrengästen. Stellvertretend für alle seien hier nur einige benannt: der neue Bundesschützenmeister Robert Hoppe, Diözesanbundesmeister Walter Honerbach, die Ehrenbezirksbundesmeister Andreas Kaiser und Heinz Meuter, Bezirkskönig Thomas Goerdts mit seiner Königin Petra, den Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der Landtagsabgeordnete Dr. Jörg Geerlings, die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der 5 Städte aus dem Bezirksverband Neuss, die Leiterin des Schützenmuseums Dr. Britta Spies und den Vorsitzenden der gleichnamigen Michael Holm Stiftung. Letztgenannter durfte sich über einen symbolischen Scheck in Höhe von € 1.000 freuen, der aus dem Verkauf des Jubiläumpins des Bezirksverbandes stammt: 1€ pro Pin waren für den guten Zweck bestimmt. Die Michael Holm Stiftung unterstützt im Rhein Kreis Neuss Kinder in Notlagen.
Die erste Laudatio hielt der Schirmherr des Jubiläums Oberpfarrer Andreas Süß. Süß gratulierte dem Bezirksverband zu seinem Jubiläum und forderte die Schützen auf Menschenfischer zu sein, so wie es der Papst gelebt hatte. Mit ihrem vielfältigen Engagement sind Schützenbruderschaften Vorbild für die Gesellschaft und tragen dazu bei, immer wieder neue Menschen für christliches Handeln zu gewinnen.Die emotionale Ansprache des Oberpfarrers fand großen Applaus der Festgäste.
Landrat Petrauschke erinnerte daran, dass der verstorbene Papst Franziskaner war und somit ein Papst für die Armen. Dieses soziale Engagement wird von den Schützenbruderschaften fortgesetzt. Er dankte dem Bezirksverband für sein Wirken im Rhein-Kreis Neuss.
Bundesschützenmeister Robert Hoppe und Diözesanbundesmeister Walter Honerbach überreichten Bezirksbundesmeister Thomas Schröder die Hochmeisterplakette, die für Einzel- und Langzeitprojekte im caritativen Bereich verliehen wird.
Dr. Britta Spies hielt den Abschlussvortrag über die Entstehung des Bezirksverbandes Neuss und seine Entwicklung im geschichtlichen Kontext über 75 Jahre: am 16.12.1950 beschlossen die Delegierten von damals 19 Schützenbruderschaften des Bezirkes im Gasthaus „Zum schwatte Päd„ einstimmig den Zusammenschluss zu einem Bezirksverband Neuss. Als erster Bezirksbundesmeister wurde Ludwig Krekeler (Neusser Scheibenschützen 1415) und als sein Stellvertreter Karl Götzen (Sebastianus Schützenbruderschaft Neusser Furth) berufen Der Senior des Bezirkes Matthias Neidhöfer wurde zum Ehrenbundesmeister bestellt. Als Jahresbeitrag sollte jede Bruderschaft 10 DM an den Bezirk abführen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden christlichen Bruderschaften bereits 1947 wieder das Feiern von Schützenfesten erlaubt und sie erlebten einen großen Zulauf. Heute umfasst der Bezirksverband Neuss 18 Bruderschaften mit rund 9.500 Schützen aus Neuss, Dormagen, Kaarst, Grevenbroich und Meerbusch.
Der Bezirksbundesmeister schloss die Veranstaltung nicht ohne dem Musikverein Norf für die hervorragende musikalische Begleitung zu danken.