Neuss | Die Scheibenschützen hatten am Freitag einen anstrengenden, aber schönen Tag. Nach der Messe ging es zur Morgenfeier in den Saal der Sparkasse an der Michaelstraße. Da versammelte sich alles, was Rang und Namen hat, vom Schützenkönig Bert I. Römgens, der aus den Reihen der Scheibenschützen stammt, über den Präsidenten des Neusser Bürger-Schützen-Vereins, Martin Flecken, bis hin zu Bundesschützenmeister Robert Hoppe, der eine bemerkenswerte Rede halten sollte.
Jubilare wurden geehrt und höchste Auszeichnungen wurden verliehen.
Auf dem 610. Patronatstag, der am Freitag zu Ehren des Heiligen Jakobus begangen wurde, wurde deutlich, wie sehr sich die Scheibenschützen auf das große Schützenfest im Herzen von Neuss freuen. Durch den Vormittag führte Oberschützenmeister Robert Schlune. Der Musikverein Holzheim spielte immer wieder zu ehrende Schützen nach vorne und wieder zurück zu ihren Plätzen. Bei Brötchen, Bier und Rührei begrüßte Schlune unter anderem den Ehrenpräsidenten Thomas Nickel.
Rund zwei Stunden später bat er die Schützen, sich von den Plätzen zu erheben. Gemeinsam gedachte man der zwei Ehrenmitglieder, die vor kurzem verstorben waren, Wilhelm Kaumanns und Franz-Josef Laumen. Seine 70-jährige Mitgliedschaft hatte Kaumanns noch erlebt, die Urkunde dazu wurde am Freitag seinem Neffen Klaus Engels übergeben.
Diözesanbundesmeister Robert Hoppe freute sich, wie fest das Schützenwesen in der Gesellschaft verwurzelt sei. Und er erinnerte daran, dass Jakobus einer der zwölf Jünger war, der Jesus beigestanden habe. Er ging auf die Ideale der Schützen ein. „Sitte“ definierte er als „wertschätzenden Umgang mit den Mitmenschen“ und „Heimat“ mit einem Gefühl. Er hob das „Engagement der großen Schützenfamilie“ hervor und gab den Schützen einen Wunsch mit auf den Weg: „Seien Sie offen für neue Wege.“ Außerdem gelte es, junge Leute für das Schützenwesen zu begeistern. Für seine Rede gab es lang anhaltenden Applaus.
Im Rahmen der Morgenfeier wurden viele Mitglieder der Scheibenschützen geehrt. Neben Robert Hoppe nahmen Bezirksbundesmeister Thomas Schröder, sein Stellvertreter Jörn Nesslinger, der Scheibenschütze ist, und Diözesanbundesmeister Walter Honerbach die Ehrungen vor. Heinz-Willi Maassen ist seit 65 Jahren dabei, ihre 60-jährige Mitgliedschaft feiern Detlef Beginnen und Hans-Paul Clemens. Der Bauorden ging an Werner Schmitz. Der Hohe Bruderschaftsorden ging an Norbert Meisen und Bernd Jankowski. Über das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz freuen sich Oliver Kohlemann und Winfried Bongartz. Die höchste Auszeichnung, das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz, wurde Baptist Müller-Loevenich verliehen.