SEBASTIAN BEEG // NGZ // 22.09.2025

“Mein Herz spru­delt über”
Schüt­zen­kö­nig Ste­fan Kre­mer und Ehe­frau Ulla Pla­ten genie­ßen das Jubi­lä­ums­schüt­zen­fest in vol­len Zügen. Foto: Ste­fan Büntig
Erst­mals zogen auch Mäd­chen bei den frü­he­ren Edel­kna­ben und jet­zi­gen Edel­kin­dern mit. Foto: Ste­fan Büntig

Beim Dop­pel­ju­bi­läum in Norf gab es auch fast eine Ver­dop­pe­lung des Nor­fer Regi­ments – nicht die ein­zige Her­aus­for­de­rung für die Orga­ni­sa­to­ren. Die freu­ten sich aber am Ende über viel Gäste, gute Stim­mung – und tro­cke­nes Wetter.

Norf Gleich zwei Jubi­läen an einem Tag: Das Schüt­zen­fest in Norf stellte die aus­rich­tende St.-Andreas-Bruderschaft vor einige Her­aus­for­de­run­gen. Denn neben dem eige­nen 125-jäh­ri­gen Bestehen wurde mit dem Bezirks­schüt­zen­fest auch das 75-jäh­rige Bestehen des Bezirks­ver­ban­des Neuss der His­to­ri­schen Bru­der­schaf­ten began­gen. Bei einem gro­ßen Emp­fang vor dem Gym­na­sium Norf kamen dabei Schüt­zen aus dem gesam­ten Bezirks­ge­biet zusammen.

Dabei war auch Klaus Erlen­kamp, Hois­te­ner Schüt­zen­kö­nig und zugleich Bezirks­schüt­zen­kö­nig. Er hatte tags zuvor beim Bun­des­fest in Mön­chen­glad­bach die Chance gehabt, Diö­ze­san- oder gar Bun­des­schüt­zen­kö­nig zu wer­den. Das Ziel erreichte er zwar nicht, aber: „Die Freude über­wiegt, dass ich mit­ge­schos­sen habe.“

Auch Norfs Schüt­zen­kö­nig Ste­fan Kre­mer, Lei­ter des Gym­na­si­ums Norf, sprach vor „sei­ner“ Schule sicht­lich bewegt von sei­nen bis­he­ri­gen Ein­drü­cken. „Es stei­gert sich das Wohl­ge­fühl und die Freude von Tag zu Tag, es ist eine unglaub­lich glück­li­che Zeit“, sagte er – mit vie­len Höhe­punk­ten wie dem Oberst­eh­ren­abend, dem Schmü­cken der Resi­denz und dem Böllerschuß.

Der Fackel­zug am Sams­tag wird ihm eben­falls lange im Gedächt­nis blei­ben. Acht Fackeln hat­ten die Nor­fer Schüt­zen vor­be­rei­tet. „Eine Fackel beschäf­tigte sich mit dem Welt­frie­den. Eine andere Fackel hatte unsere zwei Dal­ma­ti­ner, meine Frau und mich zum Thema“, berich­tete Ste­fan Kre­mer, der seine Begeis­te­rung prä­gnant auf den Punkt brachte: „Mein Herz spru­delt über.“

Beson­ders freute er sich über die fami­liäre Anteil­nahme: Seine Eltern und seine Schwie­ger­mut­ter – alle drei über 80 Jahre alt – waren ange­reist. Und auch seine Toch­ter war aus den USA gekom­men und nahm als Rei­te­rin im Rei­ter­korps teil.

Mög­lich wurde das durch eine Neue­rung in der Nor­fer Bru­der­schaft. Seit die­sem Jahr dür­fen Mäd­chen und Frauen in Uni­form mit­mar­schie­ren. Die Pre­mière sehen die Ver­ant­wort­li­chen als gelun­gen an. Ins­ge­samt ver­zeichne man dadurch einen guten Zuwachs, sagte Bru­der­schafts-Pres­se­wart Michael Esser. So hät­ten sich die Zah­len des Rei­ter­korps und der Edel­kin­der, frü­her Edel­kna­ben, ver­dop­pelt. „Das zeigt, dass es eine Schüt­zen­fa­mi­lie ist“, so Esser.

Die Schüt­zen­fa­mi­lie lobte auch Bezirks­bru­der­meis­ter Tho­mas Schrö­der als er die 31 Königs­paare aus dem gesam­ten Bezirks­ge­biet und von den befreun­de­ten Ver­ei­nen begrüßte, die nach Norf gekom­men waren. Wei­ter hob Schrö­der die gute Zusam­men­ar­beit mit der St.-Andreas-Bruderschaft her­vor und lobte dabei beson­ders das Enga­ge­ment von Ehren­be­zirks-Bun­des­meis­ter Andreas Kai­ser. „Ich habe sel­ten so viele und so kon­struk­tive Gesprä­che geführt, wie in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren“, sagte Schröder.

Zwei Jahre, in denen das Orga­ni­sa­ti­ons­team so eini­ges zu stem­men hatte. Unter ande­rem muss­ten mehr Geträn­ke­stände und Toi­let­ten orga­ni­siert wer­den. Stra­ßen­sper­ren muss­ten errich­tet, ein Sicher­heits­kon­zept erar­bei­tet wer­den. Denn neben den 700 Nor­fer Schüt­zen mar­schier­ten auch 600 Gast­schüt­zen auf. Das führte auch dazu, dass der Zug­weg ver­kürzt wurde und nicht wie gewohnt durch Deri­kum führte. „Ein dickes Sorry an die­ser Stelle“, sagte Michael Esser, „aber das ist den beson­de­ren Umstän­den geschuldet.“

Nach der Begrü­ßung for­mier­ten sich die Gäste zu zwei Marsch­blö­cken und schlos­sen sich dem Nor­fer Regi­ment um Oberst Mat­thias Brim­mers an. Wäh­rend der Parade über­nahm Kai­ser die Mode­ra­tion und stellte die ein­ge­la­de­nen Königs­paare nament­lich vor. Danach ging es zur Feier ins Fest­zelt, wo sich erneut die Qua­li­tä­ten der Gast­ge­ber zeig­ten. „Die Nor­fer ver­zich­ten auf ihre Plätze im Zelt, damit die Gäste sit­zen und wir gemein­sam fei­ern kön­nen“, sagte Bezirks­bun­des­meis­ter Tho­mas Schrö­der anerkennend.

Ihr Glück mit dem Wet­ter hat­ten sich die Nor­fer damit red­lich ver­dient – sowohl beim Fackel­zug als auch zur Parade blieb es tro­cken, was die Orga­ni­sa­to­ren sehr erleich­terte. Gleich­wohl sagte Andreas Kai­ser mit einem Augen­zwin­kern an die Gäste gerich­tet: „Wir haben den Umzug extra nicht so son­nig und heiß gestal­tet, dass wir Son­nen­creme bräuchten.“

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